Liebe Anja, was hat dich bewogen, dich auf den Posten der Geschäftsführung zu bewerben?
»Ich brenne für das Ziel, Teilhabe für Kinder und Jugendliche an Kultureller Bildung zu unterstützen und zu fördern. Das Leben ist unsicherer geworden. Die Pandemie hat Menschen isoliert, verängstigt und in ihrer Bewegungs- und Begegnungsfreiheit eingeschränkt. Es herrscht Krieg in Europa. Menschen mit Fluchterfahrung werden Teil unserer Gesellschaft. Der Klimawandel ist inzwischen zur Klimakrise geworden. Die Zukunft für junge Menschen sieht nicht gerade rosig aus. Da ist es verständlich, dass die Orientierung und Zuversicht verloren geht. Was es aus meiner Perspektive braucht ist: Resilienz in Krisenzeiten.
Es ist wichtiger denn je, die Persönlichkeit und das Selbstbewusstsein von jungen Menschen zu stärken, um sie krisenfest zu machen. Jetzt und zukünftig in Jugendliche zu investieren, ist essentiell.
Die LKJ verfolgt dieses Ziel seit über 40 Jahren und baut ihr Angebot immer weiter aus. Sie war stets ein zuverlässiger und kompetenter Partner an der Seite des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und anderen Fördernden. Diesen Erfolg möchte ich fortsetzen und die Kulturelle Jugendbildung in Niedersachsen noch sichtbarer machen, damit dem heute höheren Bedarf Rechnung getragen wird. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, dass Jugendliche durchs Bildungsnetz fallen.«
Was erwartet Kulturtätige mit dir an der Spitze?
»Das Netzwerk der Kulturellen Bildung in Niedersachsen und außerhalb kann sich weiterhin auf die Qualität in Fortbildung, Beratung, Information, Netzwerken und die Begleitung von Förderprogrammen und im Freiwilligendienst verlassen.
Mein Ziel ist es, im Schulterschluss mit den fördernden Ministerien und Stiftungen für Planungssicherheit für Kulturelle Jugendbildung zu sorgen und noch mehr Serviceangebote für Kulturtätige in Niedersachsen anzubieten.«
Wo siehst du die LKJ Niedersachsen in zehn Jahren?
»In zehn Jahren sehe ich die LKJ in einer konsolidierten Position. Die Mitglieder der LKJ und deren Einrichtungen werden ein unentbehrlicher Kooperationspartner von Schulen sein. Die Förder-, Beratungs-, Informations- und Qualifizierungsangebote werden weiter ausgebaut. Für die Freiwilligendienste, deren Einsatzstellen und die Verbandstätigkeiten gibt es langfristige Planungssicherheit durch eine ausreichend stabile Förderung.«
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